Karl (auch Hans Peter) Schlosser (ursprünglich: Karl Hans Petrus Eugen Stefan Maria de las Mercedes von Schlosser)
- Geb. am: 13.04.1916
- Geburtsort: Wien
- Kategorie: Diplomstudiengang
- Heimatberechtigung: Wien (Wien),
- Staatsbürgerschaft: Deutsches Reich / Ostmark
Familie, Schule und Studium
Karl Schlosser jun. entstammte väterlicherseits einer Familie, die 1868 von Kaiser Franz Joseph I. in den Freiherrenstand erhoben worden war, und mütterlicherseits einer Familie, die in der Automobilgeschichte eine namhafte Rolle spielt. Bei seinem Vater handelte es sich um den österreichischen Ministerialbeamten Freiherr Karl von Schlosser sen. (23. Dezember 1878 in Zbraslav/Königsaal bis 13. April 1957 in Wien), bei der Mutter um jene Mercédès Adrienne Ramona Manuela Schlosser (16. September 1889 in Wien bis 23. Februar 1929 in Wien, Mädchenname Jellinek), nach deren erstem Vornamen seit 1902 die weltberühmte gleichnamige Automarke benannt ist. Getraut wurden die Eltern von Karl Schlosser jun. am 20. Februar 1909 von Jean-Charles Arnal du Curel, dem Bischof von Monaco, in der strandnahen Altstadtkirche St. Pierre im südfranzösischen Nizza/Nice, wo der Vater der Braut, der erfolgreiche Geschäftsmann Emil Jellinek (6. April 1853 in Leipzig bis 21. Januar 1918 in Genf, seit Juni 1903 Emil Jellinek-Mercédès) als österreichisch-ungarischer Konsul, ab November 1908 als Generalkonsul fungierte und – neben einer mondänen Villa in Baden bei Wien und den Pariser Hotels Astoria und Mercédès – eine ebenfalls mondäne Villa an der Promenade des Anglais 54 besaß. 1904 wurde Emil Jellinek überdies Konsul von Mexiko in Nizza, vier Jahre später Ehrengeneralkonsul der österreichisch-ungarischen Doppelmonarchie im Fürstentum Monaco.
Getauft wurde Karl Schlosser jun. am 3. Mai 1916 in der Wiener römisch-katholischen Pfarrkirche ‚Zu den Heiligen Schutzengeln‘ (auch Paulanerkirche genannt), und zwar auf den Vornamen Karl Borromäus Hans Petrus Eugen Stefan Maria de las Mercedes. In derselben Kirche war seine Schwester (20. April 1913 in Wien bis 10. Dezember 1993 in Wien) am 29. April 1913 auf den Namen Elfriede Susanne Carmen Caroline Maria de las Mercedes getauft worden. Beide Geschwister wurden auch in Wien gefirmt: Elfriede am 4. Juni 1925, Karl am 12. Juni 1930. Zu diesem Zeitpunkt waren die Eltern schon seit einiger Zeit geschieden. Mercédès, die laut Aussage ihres Halbbruders Guy nach der behüteten Kindheit in Baden, Wien und Nizza nach dem Ersten Weltkrieg als „ausgehungerte Städterin“ durch „Bittgänge“ bei Lebensmittelgeschäften versuchen musste, ihren beiden Kindern das Überleben zu sichern (Jellinek-Mercédès 1962, S. 389), war am 5. Januar 1923, gut zwei Wochen nach der Scheidung von Karl Schlosser sen., eine zweite Ehe eingegangen, und zwar mit dem Bildhauer Rudolf Leopold Freiherr von Weigel, die allerdings bereits am 4. Juni 1925 aufgelöst wurde.
Karl Schlosser jun. besuchte im Anschluss an die Volksschule zwischen 1926 und 1934 das Realgymnasium der Theresianischen Akademie (‚Theresianum‘, Favoritenstraße 15, 4. Wiener Gemeindebezirk). Nachdem er dort die Matura abgelegt hatte, war er zunächst zwischen Wintersemester 1934/35 und Sommersemester 1936 sowie im Wintersemester 1937/38 und im Sommersemester 1938 sechs Semester lang an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien zum Studium eingeschrieben. Parallel zum Studium absolvierte er ein Volontariat beim französischen Handelsattaché in Wien (1. Januar 1935 bis 15. Juli 1936). Nach dem Ersten Staatsexamen (20. April 1936) leistete er in der Karlskaserne (Maurichgasse 18-22, 21. Wiener Bezirk), in der das Fliegerregiment 1 des österreichischen Bundesheeres untergebracht war, als Einjährig-Freiwilliger seinen Militärdienst (1. September 1936 bis 31. August 1937); den Heeresdienst verließ er als Kadett. Den zweiten Teil seines Jus-Studiums hat Schlosser allerdings nicht abgeschlossen. Denn wie noch gezeigt wird, galt er seit dem ‚Anschluss‘ Österreichs an das ‚Dritte Reich‘ (März 1938) als ‚Mischling 1. Grades‘ oder ‚Halbjude‘, und damit schien ihm – wie er selber nach dem Zweiten Weltkrieg einmal zum Ausdruck brachte – „die Aussichten auf eine Anstellung im Staatsdienst nicht mehr vorhanden und [eine solche] nicht mehr erstrebenswert“ (Salzburger Landesarchiv, Personalakt Dkfm. Karl Schlosser).
Stattdessen inskribierte Karl Schlosser im Wintersemester 1938/39 an der Hochschule für Welthandel. Hier war er bis einschließlich Herbsttrimester 1939 nominell für jene sechs Semester eingeschrieben, die der Diplomstudiengang regulär dauerte; dabei wurden ihm drei Semester seines Jus-Studiums an der Universität Wien angerechnet. Während er vor und unmittelbar nach dem Militärdienst in der Wohnung seines Vaters in der Mayerhofgasse 1/18 (4. Bezirk) gewohnt hatte, war er ab Juli 1938 in der Taubstummengasse 8/7 (4. Bezirk) gemeldet, wo er die Wohnung mit seiner Schwester Elfriede teilte. Mindestens aus der Rückschau mutet eigenartig an, dass Karl, der gemäß nationalsozialistischer Doktrin als ‚Halbjude‘ galt und sich später aktiv am Widerstand gegen das NS-Regime beteiligen sollte (siehe unten), seine freie wissenschaftliche Arbeit, die Teil der Diplomprüfung war, bei Professor Ernst Beutel (1877–1944) schrieb, einem ferventen Nationalsozialisten. Bevor ihm der Titel des Diplomkaufmanns verliehen wurde, musste sich Schlosser, wie dies bei allen ‚Mischlingen‘ auf der Grundlage eines Erlasses des Ministeriums für innere und kulturelle Angelegenheiten üblich war, dem Ausschluss von allen öffentlichen Ämtern auf dem Gebiet des Deutschen Reiches „unterwerfen“. Auch die Diplomurkunde, die am 15. März 1940 ausgestellt oder versandt und vom ebenfalls radikalen NS-Rektor Kurt Knoll (1889–1959) unterschrieben wurde, hielt unmissverständlich fest, dass sie „nicht zur Erlangung eines öffentlichen Amtes im Gebiete des Deutschen Reiches“ berechtige. Überdies war Schlosser – wie viele andere ‚Mischlinge‘ – ohnehin nur „unter Vorbehalt“ zum Studium zugelassen gewesen.
Worauf beruhte nun die Diskriminierung, die Karl Schlosser jun. an der Hochschule für Welthandel wie an der Universität Wien unter dem NS-Regime zu erdulden hatte? Karls ‚jüdische‘ Abkunft im Sinne der Nürnberger Rassegesetze von 1935 war mit der Familie seiner Mutter verbunden: Der Großvater seiner Mutter Mercédès, Dr. Adolf (auch Aron) Jellinek (26. Juni 1821 in Derslawitz/Drslavice bis 28. Dezember 1893 in Wien), war seinerzeit Oberrabbiner in Wien und galt als „einer der exponiertesten Vertreter der Wiener Juden zwischen 1860 und 1890“ (Gaugusch 2011, S. 1266). Bis zu ihrem 14. Lebensjahr gehörte auch Karls Mutter Mercédès, eines von sieben Enkelkindern von Adolf und dessen Frau Rosalie (16. November 1932 in Pest bis 2. August 1892 in Weikersdorf bei Baden, Mädchenname Bettelheim) der jüdischen Glaubensgemeinschaft an, trat allerdings am 7. Oktober 1903 aus der Israelitischen Kultusgemeinde aus. Während ihr Vater Emil sich 1905 nach mehrjähriger Konfessionslosigkeit katholisch taufen ließ, konvertierte Mercédès 1908 in Nizza zum evangelischen Glauben nach dem Augsburger Bekenntnis. Sie war das einzige Familienmitglied, das vom Judentum zum Protestantismus übertrat (Kempter 1998, S. 362). Wie auch immer die Nachfahren des einstigen Wiener Oberrabbiners ihren Austritt aus dem Judentum selber sahen – für den Nationalsozialismus war das individuelle Glaubensbekenntnis irrelevant. Deshalb wurde Karl als ‚Mischling‘ betrachtet und – wie oben dargelegt – mit der NS-typischen Diskriminierung gegenüber ‚arischen‘ Personen entsprechend behandelt.
Verfolgung von Familienangehörigen durch die Nationalsozialisten
Unmittelbar betroffen von den Folgen des ‚Anschlusses‘ Österreichs an das Deutsche Reich (März 1938) waren auch sein Vater und seine Schwester.
Wie dies später auch sein Sohn tun sollte, hatte Karl Schlosser sen. die Matura am Theresianum abgelegt, wo zeitweilig Baron Alphonse Mayer von Rothschild (15. Februar 1878 in Wien bis 1. September 1942 im US-amerikanischen Exil) zu seinen Klassenkameraden zählte. Im Anschluss an das Studium der Rechts- und Staatswissenschaften an der Universität Wien, wo er erneut Rothschild begegnet sein dürfte, war er seit August 1901 in Wien, Laibach/Ljubljana, Gurkfeld/Krško und Krainburg/Kranj unter dem Kaisertum (bis 1918), in der Ersten Republik (1918–1933/34) und unter dem austrofaschistischen Regime (1933/34–1938) als Beamter in verschiedenen Landes- und Bundesministerien tätig gewesen; zu Letzteren zählten die Ministerien für Öffentliche Arbeiten und für Handel und Verkehr. Für seine Verdienste im öffentlichen Dienst wurde Karl Schlosser sen. am 7. Februar 1934 mit dem Großen Silbernen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ausgezeichnet. Auch war er Träger der Bronzenen Jubiläumserinnerungsmedaille für die bewaffnete Macht, die 1898 anlässlich des 50-jährigen Thronjubiläums von Kaiser Franz Joseph gestiftet worden war, und des Jubiläumskreuzes für Zivilstaatsbedienstete, das zehn Jahre später aus Anlass des 60-jährigen Thronjubiläums des letzten Kaisers der k.u.k.-Monarchie gestiftet worden war. Überdies war er Offizier des bulgarischen Ordens für Zivilverdienste, und 1936 wurde ihm vom schwedischen König Gustav V. das Kommandeurkreuz II. des Wasa-Ordens verliehen. Schließlich war Karl Schlosser sen. während des Ersten Weltkriegs, dessen Ende der junge Vater im Rang eines Oberleutnants erlebte, mit dem Ehrenzeichen II. Klasse vom Roten Kreuz ausgezeichnet worden. Der ‚Anschluss‘ beendete die Karriere von Ministerialrat Karl Schlosser sen., der zuletzt die Abteilung für Gewerbeförderung im Handelsministerium geleitet hatte. Obwohl er – den neuen gesetzlichen Anforderungen entsprechend – am 16. März 1938 einen Diensteid auf Adolf Hitler abgelegt hatte, wurde der loyale Staatsbeamte, der zuvor der Vaterländischen Front, der Einheitspartei des austrofaschistischen Staates, angehört und den paramilitärischen Heimatschutz unterstützt hatte, mit dem 31. Juli 1938 in den dauernden Ruhestand versetzt. Karl Schlosser sen. wurde somit ein Opfer politischer Verfolgung durch das NS-Regime. Obwohl er nach dem Zweiten Weltkrieg rehabilitiert wurde, kehrte er (wohl aus Altersgründen) nicht mehr in den Staatsdienst zurück.
Elfriede Schlosser hatte im Juli 1931 die Matura am Wiedner Mädchenrealgymnasium (Wiedner Hauptstraße 39, 4. Bezirk) abgelegt, das vom christlichen Verein zur Förderung der Frauenbildung getragen wurde und nur wenige Meter von der Familienwohnung in der Mayerhofgasse entfernt war. Ihre Französischkenntnisse, die bereits auf dem Realgymnasium einen fachlichen Schwerpunkt gebildet hatten, vertiefte sie anschließend durch die Ablegung einer Universitätsprüfung für Französisch (Juni 1932). Anschließend besuchte sie im Schuljahr 1932/33 den Abiturientenkurs an der Handelsakademie Wien I (Akademiestraße 12, 1. Bezirk). Danach war sie als Stenotypistin beim Alpenländischen Kreditorenverein (Singerstraße 14, 1. Bezirk) angestellt, ehe sie am 1. Juli 1934 in den Kanzleidienst des Bundeskanzleramtes eintrat. Hier war sie zunächst in der Präsidentschaftskanzlei tätig, wechselte aber am 1. November 1935 an die österreichische Gesandtschaft in Prag. Ende Oktober 1936 wurde sie dem Präsidium des Bundeskanzleramtes zur Verfügung gestellt. Im Juni 1938 ließ Elfriede sich beurlauben und nahm eine Stellung beim Amerikanischen Generalkonsulat in Wien an. Wie sie selber am 5. Dezember 1938 Ministerialdirektor Dr. Kurt von Burgsdorff schrieb, konnte sie die vom NS-Regime vorgeschriebene „arische Abstammung muetterlicherseits nicht nachweisen“ (Österreichisches Staatsarchiv, Archiv der Republik, Bundeskanzleramt-I, Präsidium, PA 383, Schlosser Elfriede). Die Reichsstatthalterei wiederum, die nach dem ‚Anschluss‘ Österreichs die Agenden des Bundeskanzleramts übernommen hatte, sah in ihrem Antrag auf Beurlaubung eine freiwillige Kündigung ihrerseits und nutzte die Gelegenheit, mit Ablauf des 31. Oktober 1938 einen ‚Mischling I. Grades‘ ohne formelle Kündigung oder gar Entlassung loszuwerden.
Aus der näheren Verwandtschaft von Karl Schlosser jun. und seiner Schwester Elfriede forderte der ‚Anschluss‘ mit seiner umfassenden Nazifizierung des Landes und der systematischen Verfolgung der jüdischen Bevölkerung mehrere Todesopfer.
- Der zweitälteste Bruder ihrer Mutter, Raoul Ferdinand Raimund Maria Jellinek-Mercédès (geb. 18. Juni 1883 in Algier) erschoss sich in der Villa Mercedes in Baden, wo er mit seiner Ehefrau Leopoldine (8. November 1885 bis 18. April 1981, Mädchenname Weiss) lebte. Dem Suizid vorangegangen war der Umstand, dass Raoul die ‚Judenvermögensabgabe‘, die das NS-Regime nach der ‚Reichspogromnacht‘ (9./10. November 1938) allen Jüdinnen und Juden auferlegt hatte, nicht hatte leisten können. Nachdem die Finanzverwaltung das gesamte Mobiliar seiner Wohnung gepfändet hatte, nahm er sich am 11. Februar 1939 das Leben; vier Tage später wurde der Onkel von Karl Schlosser jun. auf dem Wiener Zentralfriedhof beigesetzt. Seine Hoffnung, durch den Freitod seiner nicht-jüdischen Frau die Sühneabgabe ersparen zu können, erfüllte sich nicht, denn Leopoldine musste an den nationalsozialistischen Raubstaat fast 6.000 Reichsmark an Erbschaftssteuern und 12.000 Reichsmark für die ‚Judenvermögensabgabe‘ zahlen. Somit ging ein Großteil des Besitzes, wozu auch eine kostbare Bibliothek zählte, verloren.
- An den Folgen der Inhaftierung und Folterung durch die Geheime Staatspolizei (Gestapo) starb ein Cousin von Mercedes: Otto Jellinek (geb. 21 März 1896) wurde im Frühjahr 1943 verhaftet und wochenlang gefangen gehalten. Er wurde so schwer misshandelt, dass er Anfang Juli 1943 an einer Hirnhautentzündung verstarb.
- Eine der Schwestern von Otto Jellinek, Clara Dorothea Busch (geb. 5. Januar 1888, gest. 1992), wurde am 10. Januar 1944 ins Ghetto und Konzentrationslager Theresienstadt/Terezín deportiert. Sie vermochte die Befreiung Anfang Mai 1945 zu erleben.
Weitere Verwandte der mütterlichen Linie emigrierten oder versuchten, drohende Terrormaßnahmen des NS-Regimes dadurch abzuwehren, dass sie gegenüber den Behörden gegen ihre Einstufung als ‚Juden‘ oder ‚Mischlinge‘ Einspruch erhoben. Die Kinder von Charlotte Zels (12. Mai 1885 in Leipzig bis 1943, Mädchenname Jellinek), Otto und Marianne Zels, wiederum mussten ab 1943 in Nizza im Untergrund leben, um der Deportation in ein nationalsozialistisches Vernichtungslager zu entgehen.
Widerstand gegen das NS-Regime und die Folgen
Ob die Verfolgung von Familienangehörigen oder die sozialen Verbindungen zu gleichgesinnten Katholiken Karl Schlosser jun. bewogen haben, sich aktiv im Widerstand gegen das NS-System zu betätigen, kann hier nicht entschieden werden. Jedenfalls gehört er zu den wenigen Absolventen der Hochschule für Welthandel, die sich zu diesem mutigen und lebensbedrohlichen Schritt entschlossen. Zusammen mit Gerhard Fischer-Ledenice (geb. 5. März 1919 in Wien als Sohn des Obristen des Generalstabs Moritz Fischer von Ledenice und der Maximiliane, geborene Freiin Heine von Geldern, hingerichtet am 5. Juli 1944 im Wiener Landesgericht), der ebenfalls das Theresianum besucht und wie Karl Schlosser bis 1940 an der ‚Welthandel‘ inskribiert war, schloss er sich einer Widerstandsgruppe an, die sich zunächst ‚Deutsche Freiheitsbewegung‘, ab Herbst 1939 ‚Österreichische Freiheitsbewegung‘ und ab Juni 1940 ‚Freiheitsbewegung Österreichs‘ nannte (Schafranek 2020, S. 203-219). Diese katholische Widerstandsgruppe bildete sich um den Klosterneuburger Augustiner-Chorherren Karl Roman Scholz (geb. 16. Januar 1912 in Mährisch-Schönberg/Šumperk, hingerichtet am 10. Mai 1944 im Wiener Landesgericht) und den Historiker und Journalisten Viktor Reimann (25. Januar 1915 in Wien bis 7. Oktober 1996 in Wien). Sie verfolgte das Ziel, das NS-Regime zu stürzen und die österreichische Unabhängigkeit wiederherzustellen. Im Jahr 1940 zählte die Gruppe knapp 100 Personen. Dabei handelte es sich vor allem um Schüler*innen und Studierende, „die alle vor einem Kreuz durch einen Eid verpflichtet worden waren.“ (Neugebauer 2015, S. 170)
Bevor sich die ‚Österreichische Freiheitsbewegung‘ mit zwei ähnlich ausgerichteten Widerstandsgruppen, der ‚Großösterreichischen Freiheitsbewegung‘ unter Führung des Rechtsanwaltsanwärters Dr. Jakob Kastelic (4. Januar 1897 in Wien, hingerichtet in Wien am 2. August 1944) und dem ‚Österreichischen Kampfbund‘ unter der Führung des – 1939 von den Nationalsozialisten entlassenen – Finanzbeamten Dr. Karl Lederer (geb. 22. September 1909 in Wien, hingerichtet am 10. Mai 1944), zusammenschließen konnte, wurde sie mit den Gruppen von Kastelic und Lederer allerdings von Konfidenten verraten, die sich der Geheimen Staatspolizei freiwillig angedient hatten oder von dieser gezielt in die drei ‚Freiheitsbewegungen‘ eingeschleust worden waren. Namentlich bekannt sind der Burgschauspieler Otto Hartmann (22. Januar 1904 in Wien bis 14. März 1994 in Wien) und Kurt Koppel (18. April 1915 in Wien bis nach 1945), der zusammen mit seiner Geliebten Margarete Kahane (geb. 10. Juni 1917 in Wien, gest. ca. 1950 in Jugoslawien) für die Verhaftung von weit über 800 Personen aus dem Bereich des kommunistischen und des konservativen Widerstands verantwortlich war (Schafranek 2000, S. 407-427). Über Monate hinweg lieferten die Spitzel der zuständigen Abteilung in der Gestapo-Leitstelle Wien (Morzinplatz 4, 1. Bezirk) Informationen über die Mitglieder und Führungskader, die organisatorischen Strukturen, die Querverbindungen und die ideologische Ausrichtung der drei ‚Freiheitsbewegungen‘ und kreierten als Agents provocateurs aus eigenem Antrieb oder auf Anweisung der Gestapo Straftatbestände, die dem für den Sommer 1940 geplanten Zugriff der Gestapo künstlich zusätzliche Legitimität verschafften. Tatsächlich nahm die Gestapo zwischen Juli 1940 und dem Winter 1940/41 in drei Verhaftungswellen gut zweihundert Mitglieder der drei Widerstandsgruppen fest, die zu diesem Zeitpunkt den Kern des katholisch-konservativen und teilweise auch legitimistischen Teils des österreichischen Widerstands ausmachten. Insgesamt mussten sich gut 450 Aktivist*innen vor Gericht verantworten (Neugebauer 2015, S. 168-175; Boeckl-Klamper/Mang/Neugebauer 2022, S. 141).
Karl Schlosser jun. wurde wegen seiner Mitgliedschaft in und Mitarbeit an der ‚Österreichischen Freiheitsbewegung‘ am 20. November 1940 verhaftet; zu diesem Zeitpunkt leistete er als Obergefreiter Dienst in der Deutschen Wehrmacht, zu dem er am 8. Februar, also während seiner Diplomprüfungen an der ‚Welthandel‘, einberufen worden war. Bis zum 30. August 1943 blieb er in Untersuchungshaft, am 2. Dezember 1943 wurde er vom zweiten Senat des Volksgerichtshofs Potsdam unter dem Vorsitz des NS-Richters Dr. Alfred Köhler (1. Oktober 1883 in Gimmeldingen bis 19. September 1945 in Gimmeldingen) zu vier Jahren Zuchthaus und vier Jahren Ehrverlust verurteilt; dabei wurde ihm die Polizei- und Untersuchungshaft angerechnet. Während Karl Schlosser zu jenen Mitgliedern der ‚Österreichischen Freiheitsbewegung‘ gehörte, die das Kriegsende erlebten, wurden sein ehemaliger ‚Welthandels‘-Kommilitone Fischer-Ledenice, Karl Roman Scholz und elf weitere Angehörige der drei genannten Freiheitsbewegungen nach mehrjähriger Haft zum Tode verurteilt und hingerichtet. Andere wiederum starben an den Folgen der Haftbedingungen und von Folter in den Gefängnissen.
Ungeachtet seines Gerichtsverfahrens konnte Karl Schlosser zwischen September oder Oktober 1943, also nach der Entlassung aus der Untersuchungshaft, und September oder Oktober 1944 in Wien als Betriebsassistent bei den Vereinigten Parkett- und Holzwerken Schweiger & Co. (Am Kaisermühlendamm 93, 21. Bezirk) arbeiten, ehe er das Unternehmen auf Betreiben des dortigen Betriebsobmanns und der zuständigen Kreisverwaltung der Deutschen Arbeitsfront verlassen musste, obwohl er laut Arbeitszeugnis alle Aufgaben „stets ordnungsgemäss und zur vollsten Zufriedenheit gelöst“ habe (Salzburger Landesarchiv, Personalakt Dkfm. Karl Schlosser).
Am 1. November 1944 musste Karl Schlosser die Haftstrafe antreten, zu der er vom Volksgerichtshof verurteilt worden war. Sie verbüßte er im Zuchthaus Straubing, nach Aussage eines anderen Häftlings „eines der sichersten und schärfsten Zuchthäuser in Bayern“ (Ludwig Krausz-Wienner nach: Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes [DÖW] [Hrsg.] 1992, Bd. 2, S. 289). Wie Karl Schlosser seinem Vater aus dem Gefängnis heraus mitteilte, waren ihm weder Schriftwechsel noch Besuch gestattet.
Als die Luftangriffe der US-amerikanischen Armee auf Bayern inklusive Straubing zunahmen, spitzte sich die Lage auch im Zuchthaus dramatisch zu. Wie Walter Crammer, ein weiterer Häftling und wie Schlosser ehemaliges Mitglied der ‚Österreichischen Freiheitsbewegung‘ berichtete, konnten die Insassen „von der Gefängniszelle [aus] die schwarzen Bombenwände, die sich auf uns zugewälzt haben bis zur Zuchthausmauer, sehen. Sogar die Zuchthausmauer wurde teilweise weggebombt. Aber dem Zuchthaus selbst ist nichts passiert bis auf die Fensterscheiben, bis auf die Wasserzuleitungen für die Klos und die Küche.“ (Walter Norbert Othmar Crammer nach DÖW [Hrsg.] 1992, Bd. 2, S. 311). Daraufhin wurden die Häftlinge des Straubinger Zuchthauses am 25. April 1945 zu Fuß auf einen der berüchtigten Todesmärsche ins knapp 30 Kilometer entfernte Dachau geschickt. Aus Sicht des NS-Regimes ging es darum, zu verhindern, dass Häftlinge den Alliierten in die Hände fielen. Über den Todesmarsch berichtet der Lokalhistoriker Karl-Heinz Zenker (2015): „Der Zug begann auf Befehl der SS am 25. April 1945 um 7.30 Uhr mit 3.000 Häftlingen unter Bewachung von ca. 100 Zuchthausbeamten mit Karabinern. Die ungefesselten Häftlinge waren in Häftlingskleidung und Decken gehüllt, hatten Feldgeschirr und etwas Brot dabei und trugen zumeist Holzschuhe. Begleitet wurde der Zug vom Anstaltsleiter Ottmar Badum und dem Polizeiinspektor Dott. […] Bereits am ersten Tag konnten ca. 400 Häftlinge flüchten, da die Beamten bei Fluchtversuchen in die Luft schossen, wie von Zeitzeugen bestätigt wurde.“ Einer der unfreiwilligen Teilnehmer des Todesmarschs, der aus Wien stammende Richard Fiedler (geb. 17. September 1903), berichtete, dass für die Häftlinge während des mehrtägigen Marschs von Straubing nach Dachau sowohl von alliierten Tieffliegern als auch von den SS-Wachmannschaften, die einige der ausgehungerten und entkräfteten Häftlinge erschossen, Lebensgefahr drohte. Als sich am 29. April die Nachricht von der Ankunft amerikanischer und französischer Truppen in Dachau herumsprach, bestand kurzzeitig die Gefahr, dass alle Gefangenen bei Freising erschossen würden. Andere Bewacher wollten ungeachtet der Strapazen nach Straubing zurückkehren, obwohl die Stadt bereits durch amerikanische Soldaten befreit worden war. Wieder Andere bestanden darauf, die Gefangenen entsprechend der aufrechten Befehlslage nach Dachau zu eskortieren.
Wie er selber 1950 angab, gehörte Karl Schlosser zu jenen Teilnehmern des Todesmarschs von Straubing nach Dachau, die am 29. April von amerikanischen Soldaten befreit wurden. Diese brachten ihn auch Ende Mai nach Salzburg, wo er seinen neuen Lebensmittelpunkt fand.
Nachkriegszeit
Zunächst hielt er sich – seinen eigenen Worten zufolge „nach einem kurzen Erholungsaufenthalt auf dem Lande“ (Salzburger Landesarchiv, Personalakt Dkfm. Karl Schlosser) – im Dorf Niederalm (Bundesland Salzburg) auf, ehe er am 19. September 1945 nach Salzburg-Stadt übersiedelte. Hier wohnte er bis April 1951 in der Imbergstraße 33, anschließend bis zu seinem Tod in der Judengasse 3.
Aufgrund seiner mehrjährigen Haftstrafe wurde Karl von der Zweiten Republik als eines der „Opfer des Kampfes um ein freies, demokratisches Österreich“ anerkannt, denen 1947 durch ein Bundesgesetz besondere Fürsorgemaßnahmen und Begünstigungen zugesprochen wurden. Von den zuständigen Behörden wurde ihm eine entsprechende Bescheinigung ausgestellt, die alle öffentlichen Ämter und Stellen verpflichtete, seine Ansuchen „weitestgehend zu fördern und begünstigt und beschleunigt zu behandeln.“
In Salzburg fand Karl Schlosser zunächst für einige Monate eine Anstellung beim Information Services Branch des Hauptquartiers der amerikanischen Streitkräfte, wo er als Redakteur dessen News Service bearbeitete. Am 17. Juni 1946 trat er in den öffentlichen Dienst ein. Im Unterschied zu seinem Vater wurde er allerdings nicht im Bundesdienst tätig, sondern im Dienst des Bundeslandes Salzburg. Beginnend in deren Clearingabteilung, fand er Verwendung unter anderem in den Abteilungen VIII (Liegenschaftsverwaltung) und IX (Verkehr und Außenhandel) sowie in der Landesamtsdirektion; zwischen 1948 und 1951 wurde er für die Salzburger Zweigstelle des Österreichischen Warenverkehrsbüros freigestellt. Bis zu seinem Tod im Jahr 1977 erreichte er den Rang eines Wirklichen Hofrats.
Noch während seiner Tätigkeit für das Österreichische Warenverkehrsbüro heiratete Karl Schlosser am 21. April 1951 in der Kirche der Salzburger Erzabtei St. Peter Maria Antoinette (auch: Marie-Antoinette) Pfanzelter (geboren am 15. Dezember 1919 als Tochter von Franz Karl und Maria Johanna Pfanzelter, gestorben am 12. Oktober 2006), deren Familie ein führendes Einrichtungshaus in Salzburg besaß. Genau eine Woche vorher hatte sich das Paar, das sich nach dem Krieg kennengelernt hatte, ebenfalls in Salzburg vor dem Standesamt das Ja-Wort gegeben. Nur wenige Monate vor Karls Hochzeit war seine Schwester Elfriede in den Stand der Ehe getreten: Sie hatte Anfang Februar 1951 in Wien-Margarethen Dr. Silvio Rudolf Gregor Andreas Nikolaus Gauss-Ghetaldi (22. November 1901 bis 17. Juni 1965) geheiratet, der in den dreißiger Jahren als Beamter für die niederösterreichische Landesregierung tätig gewesen war, doch ebenso wie sein späterer Schwiegervater nach dem ‚Anschluss‘ aus politisch-weltanschaulichen Gründen aus dem öffentlichen Dienst entlassen wurde. Wie die Gauleitung der NSDAP für Niederdonau festhielt, wurde Gauss-Gethaldi im Februar 1939 wegen seiner „monarchistisch-klerikalen Einstellung“ auf der Grundlage der Verordnung zur Neuordnung des österreichischen Berufsbeamtentums mit gerade einmal 37 Jahren in den Ruhestand versetzt. Nur dem akuten Personalmangel, der sich im Verlauf des Zweiten Weltkriegs durch die zunehmenden militärischen Niederlagen der deutschen Wehrmacht auch in der öffentlichen Verwaltung bemerkbar machte, hatte er zu verdanken, konnte er ab 23. November 1943 als „Kriegsaushilfsangestellter“ beruflich tätig werden, und zwar in jener Abteilung der Reichsstatthalterei von Niederdonau, die unter anderem für Fragen von Staatsangehörigkeit und das Reichsbürgerrecht zuständig war (Niederösterreichisches Landesarchiv, Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Landesamt I/P, NS-Fragebogen Dr. Silvio Gauss-Gethaldi). Als Opfer nationalsozialistischer Verfolgung und Unbelasteter anerkannt, konnte Gauss-Gethaldi nach dem Krieg wieder regulär als Beamter tätig werden. Zum Zeitpunkt der Eheschließung war er als Landesregierungsoberrat in Wien ansässig. Bis zu seinem Tod lebte Silvio mit Elfriede am Schubertring 7/16 (1. Bezirk).
Karl Schlosser jun. engagierte sich neben seiner beruflichen Tätigkeit im öffentlichen Dienst des Landes im Salzburger gesellschaftlichen Leben. So gehörte er zu den Proponenten eines Vereins, der bald nach Kriegsende die Gründung einer Niederlassung der Österreichisch-Amerikanischen Gesellschaft (ÖAG) in Salzburg zum Ziel hatte. Nachdem anfängliche Bedenken und Widerstände der amerikanischen Besatzungsbehörden überwunden waren, konnte die ÖAG ihre Tätigkeiten aufnehmen, deren Zielsetzung in der ursprünglichen Bezeichnung gut zum Ausdruck kamen: Gesellschaft zur Pflege der kulturellen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Österreich und den Vereinigten Staaten von Amerika. Darüber hinaus war Schlosser 1972/73 Präsident des Lions Club Hohensalzburg, dem er gut drei Jahre vorher beigetreten war. Während seiner Präsidentschaft sammelte der Club fast 200.000 Schilling für karitative Zwecke (≙ ca. 72.600 Euro, Stand: Oktober 2025).
Karl Schlosser jun. starb nach einer kurzen, schweren Krankheit kinderlos am 29. März 1977 in Salzburg. Am 4. April 1977 wurde er auf dem Salzburger Kommunalfriedhof (Gneiser Straße 8) bestattet. Auf der Beisetzung wurde er vom Salzburger Landeshauptmann Dr. Hans Lechner gewürdigt als „ein vorzüglicher Fachmann, pflichtgetreuer und gerechter Beamter sowie gerader und liebenswerter Mensch.“ Fast drei Jahrzehnte nach Karls Ableben, genauer am 19. Oktober 2006, wurde seine Witwe in demselben Grab beigesetzt. Seine Schwester Elfriede wiederum wurde am 20. Dezember 1993 auf dem Wiener Friedhof Baumgarten (Waidhausenstraße 52, 14. Bezirk) in jenem Grab der Familie Gauss-Ghetaldi beigesetzt, in dem ihr Gatte Silvio (seit 23. Juni 1965), ihr Schwager Franz (seit 4. August 1926), ihr Schwiegervater Franz (seit 11. August 1948, ehemaliger Oberst der österreichischen Armee), und ihre Schwiegermutter Maria (seit 12. Dezember 1950) begraben waren.
Der Vater von Karl Schlosser jun. war am 18. April 1957 auf dem Wiener Zentralfriedhof beigesetzt worden. In derselben Grabstätte ruhen dessen Vater, der ebenfalls Karl Freiherr von Schlosser hieß (geb. 15. Oktober 1837 in Prag, bestattet 16. Mai 1915).
Eine öffentliche Anerkennung seines Engagements im Widerstand fand Karl Schlosser jun. nach 1945 offenkundig weder in Wien noch in Salzburg. Wie bei unzähligen anderen Personen, die vom NS-Regime verfolgt worden waren, fiel auch Schlossers Lebenszeit in jene Phase der österreichischen Nachkriegsgeschichte, in welcher der Nationalsozialismus in Politik und Gesellschaft „das große Tabu“ (Hanisch 2016, S. 226) darstellte. Dass gerade Salzburg lange Zeit als „symbolische Gruft der Vergessenen“ (Kerschbaumer 2016, S. 23) galt, steht einer Würdigung von Schlossers Engagement bis zum heutigen Tag entgegen.
Autor: Johannes Koll
Für die Fotografien aus der Kindheit und Jugend von Karl Schlosser jun. und seiner Familie geht der Dank an Mercedes-Benz Classic, für seine Diplomurkunde und das Porträtfoto aus seinem Meldungsbuch der Hochschule für Welthandel an das Salzburger Landesarchiv.
Quellenhinweise
Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser, 26. Jg., Gotha 1876, S. 693 f.
Roman Sandgruber: Traumzeit für Millionäre. Die 929 reichsten Wienerinnen und Wiener im Jahr 1910, Wien/Graz/Klagenfurt 2013, S. 182 f. und 368 zu Emil Jellinek(-Mercédès) und seiner Familie.
Guy Jellinek-Mercédès: Mein Vater der Herr Mercedes, Wien/Berlin/Stuttgart 1962.
Geburts- und Tauf-Buch der Pfarre Zu den Heiligen Schutzengeln 1916, Bl. 35, Nr. 21 zu Karl und 1913, Bl. 7 zu Elfriede, hier nach Matricula Online: Wien/Niederösterreich (Osten): Rk. Erzdiözese Wien: 04., Wieden (Paulanerkirche), https://data.matricula-online.eu/de/ [18. Dezember 2025].
Georg Gaugusch: Wer einmal war. Das jüdische Großbürgertum Wiens 1800-1938, Bd. 1 (= Jahrbuch der Heraldisch-Genealogischen Gesellschaft „Adler“ – Wien, 3. Folge, Bd. 16), Wien 2011, S. 1266-1272.
E-Mail von Dr. Ulrike Denk (Archiv der Universität Wien) an PD Dr. Johannes Koll (WU Wien) vom 18. Juni 2025, GZ 61/0804/25, Karl Schlosser (1916–1977).
Landesarchiv Salzburg, Personalakt Dfkm. Karl Schlosser, Nr. 1714621.
Wirtschaftsuniversität Wien, Universitätsarchiv, Studierendenkarteikarte und Diplomprüfungsliste Karl Schlosser.
Meldeauskunft des Wiener Stadt- und Landesarchivs zu Karl Hans Petrus Schlosser, GZ MA8 – B-MER-495096-2025.
Genteam.at: Index der jüdischen Matriken Wien und NÖ, Nr. 208802 und Genteam.at: Austritte aus der IKG 1868-1914, Nr. 7150 zu Mercedes Jellinek, http://www.genteam.at [23. September 2025].
Jahres-Bericht des Gymnasiums der k.k. Theresianischen Akademie in Wien 1893, 2. Teil, Wien 1893, S. 66 zu Karl Freiherr von Schlosser sen. und Baron von Rothschild am Theresianum.
Österreichisches Staatsarchiv, Archiv der Republik, Bundesministerium für Handel und Verkehr, Präsidium, Standesausweis Karl Schlosser sen.
Österreichisches Staatsarchiv, Archiv der Republik, Bundesministerium für Handel und Verkehr, Präsidium, Auszeichnungsanträge, Schlosser Karl [sen.], Zl. 13232/1936 und Zl. 11196/1937.
Marcell Klang (Hrsg.): Die geistige Elite Österreichs. Ein Handbuch der Führenden in Kultur und Wirtschaft, Wien 1936, S. 799 zu Karl Schlosser sen.
Österreichischer Amts-Kalender für das Jahr 1938, 17. Jg., Wien 1938, S. 80 zu Karl Schlosser sen.
Gertrude Enderle-Burcel (Hrsg.): Heinrich Wildner. Tagebücher 1938-1944. „Heute geht es gegen die Juden, morgen kann es gegen die anderen gehen …“, bearb. von Gertrude Enderle-Burcel/Roland Starch, Wien/Köln 2022, S. 846 zu Karl Schlosser sen.
Österreichisches Staatsarchiv, Archiv der Republik, Bundeskanzleramt-I, Präsidium, PA 383, Schlosser Elfriede.
Klaus Kempter: Die Jellineks 1820-1955. Eine familienbiographische Studie zum deutschjüdischen Bildungsbürgertum (= Schriften des Bundesarchivs, Bd. 52), Düsseldorf 1998.
Friedhöfe Wien: Verstorbenensuche, Eintrag zu Raoul Ferdinand Jellinek-Mercedes [5. November 2025].
Hans Schafranek: Widerstand und Verrat. Gestapospitzel im antifaschistischen Untergrund 1938-1945, 2. Aufl. Wien 2020.
Wolfgang Neugebauer: Der österreichische Widerstand 1938–1945, 2. Aufl. Wien 2015.
Boeckl-Klamper, Elisabeth/Thomas Mang/Wolfgang Neugebauer: The Vienna Gestapo, 1938-1945. Crimes, Perpetrators, Victims (= Austrian and Habsburg Studies, Bd. 33), New York 2022.
Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes, Akt 19793/147.
Josef Windisch: Österreichische Freiheitsbewegung Kastelic–Lederer-Scholz, in: Der Freiheitskämpfer. Organ der Kämpfer für Österreichs Freiheit 36 (1984), Nr. 2 vom Juni 1984, S. 5-8.
Arolson Archives, Auszüge aus Gefangenenbüchern des Zuchthauses und der Sicherungsanstalt Straubing, Einlieferungsdaten: 4.4.44 - 13.1.45, Sign. 4136007, DocID: 11784108 und 11784109.
Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (Hrsg.): Erzählte Geschichte. Berichte von Männern und Frauen in Widerstand wie Verfolgung, Bd. 2: Katholiken, Konservative, Legitimisten, Wien 1992.
Karl-Heinz Zenker: Todesmärsche durch den Landkreis Freising im April 1945, in: FINK. Das Magazin aus Freising 9 (2015), H. 4, S. 22-25.
Richard Fiedler: Todesmarsch, in: Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (Hrsg.): Erinnern – Biographien – Erzählte Geschichte – Haft 1938–1945, http://www.doew.at/erinnern/biographien/erzaehlte-geschichte/haft-1938-1945/richard-fiedler-todesmarsch [26. November 2025].
Nikolaus Wachsmann: Hitler’s Prisons. Legal Terror in Nazi Germany, New Haven/London 2004, S. 333 zum Todesmarsch von Straubing nach Dachau.
Stadtarchiv Salzburg: Meldekartei Karl Hans Peter Schlosser.
Salzburger Nachrichten. Unabhängige Demokratische Nachrichten, 7. Jg., Nr. 88 vom 16.04.1951, S. 5.
Robert Hoffmann: Die Firma F. Pfanzelter in der Judengasse. Erinnerungen von Marie-Antoinette Schlosser, in: Bastei. Zeitschrift des Stadtvereines Salzburg für die Erhaltung und Pflege von Bauten, Kultur und Gesellschaft 56 (2007), 1. Folge vom März 2007, S. 15-19.
Adressenbuch von Krems und Stein an der Donau, hrsg. von Karl Schistal, 1. Ausg. 1931, Krems a.d.D. 1931.
Niederösterreichisches Landesarchiv, Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Landesamt I/P, NS-Fragebogen Dr. Silvio Gauss-Gethaldi; mit Dank an Dr. Stefan Eminger (Niederösterreichisches Landesarchiv).
Meldeauskunft des Wiener Stadt- und Landesarchivs zu Silvio Gauss-Ghetaldi, GZ MA8 – B-MEW-1457138-2025.
Doris Esser: Vom Lebensmittelpaket zum Space Mobil. Österreichisch-Amerikanische Gesellschaft ist zehn Jahre älter als Staatsvertrag – Neue Kontakte, in: Salzburger Nachrichten. Freie Tageszeitung für die österreichischen Bundesländer, 36. Jg., Nr. 99 vom 26. April 1980, S. 26.
E-Mail Ing. Thomas Markl (Lionsclub Hohensalzburg) vom 3. November 2025 an PD Dr. Johannes Koll (Wirtschaftsuniversität Wien).
Salzburger Nachrichten. Freie Tageszeitung für die österreichischen Bundesländer, 29. Jg., Nr. 142 vom 22. Juni 1973, S. 6.
Salzburger Nachrichten. Freie Tageszeitung für die österreichischen Bundesländer, 33. Jg., Nr. 76 vom 1. April 1977, S. 32.
Salzburger Nachrichten. Freie Tageszeitung für die österreichischen Bundesländer, 33. Jg., Nr. 81 vom 7. April 1977, S. 6.
Stadt Salzburg: Gräbersuche, http://www.stadt-salzburg.at/MagSbg.Web.App.SucheVerstorbene/SucheVerstorbene.aspx [5. April 2025].
Friedhöfe Wien: Verstorbenensuche, Einträge zu Elfriede, Franz jun., Franz sen. und Maria Gauss-Ghetaldi, http://www.friedhoefewien.at/verstorbenensuche [13. Oktober 2025]. Zu den genannten Personen siehe auch die Einträge auf http://www.geni.com/.
Friedhöfe Wien, Verstorbenensuche zu Karl Schlosser sen., http://www.friedhoefewien.at/verstorbenensuche [8. Oktober 2025].
Ernst Hanisch: Der politische Diskurs über den Nationalsozialismus in den langen 1950er Jahren, in: Alexander Pinwinkler/Thomas Weidenholzer (Hrsg.): Schweigen und erinnern. Das Problem Nationalsozialismus nach 1945 (= Die Stadt Salzburg im Nationalsozialismus, Bd. 7; Schriftenreihe des Archivs der Stadt Salzburg, Bd. 45), Salzburg 2016, S. 220-245.
Gert Kerschbaumer: Gespaltenes Gedenken im öffentlichen Raum – verschwiegene Opfer des NS-Terrors, in: Alexander Pinwinkler/Thomas Weidenholzer (Hrsg.): Schweigen und erinnern. Das Problem Nationalsozialismus nach 1945 (= Die Stadt Salzburg im Nationalsozialismus, Bd. 7; Schriftenreihe des Archivs der Stadt Salzburg, Bd. 45), Salzburg 2016, S. 22-64.


